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Jun 03, 2023

Karl Mayer wehrt sich gegen Konkurrenten wegen nachgeahmter Denim-Färbetechnologie

Auf der Textiltechnologiemesse ITMA in Mailand kam es in diesem Monat zu starken Spannungen zwischen Denim-Technologie-Innovatoren.

Kurz nach Eröffnung der Messe meldete der Anbieter von Kettenwirktechnik, die Karl Mayer Group, einen Konkurrenten, das indische Unternehmen Jupiter Comtex Pvt. Ltd. wegen der Nachahmung seiner proprietären Indigo-Färbeanlage und der Verletzung seiner Patentrechte. Ein Gremium für geistige Eigentumsrechte (IPR) entschied nach Anhörung beider Parteien zugunsten von Karl Mayer und beauftragte Jupiter Comtex, seine Indigo-Färbeausrüstung für den Rest der Messe abzudecken.

Solche Nachahmungen sind in der Branche mittlerweile an der Tagesordnung; Eine Studie des europäischen Maschinen- und Anlagenbauverbandes VDMA aus dem Jahr 2022 ergab, dass rund 72 Prozent der Unternehmen Opfer von Produkt- oder Markenpiraterie geworden sind und dabei Verluste in Höhe von insgesamt mehr als 6 Milliarden Euro bzw. 6,55 Milliarden US-Dollar erlitten haben.

Die betreffende Einheit wurde für die Indigofärbemaschine Bluedye von Karl Mayer entwickelt. Das Bluedye-System des deutschen Textiltechnikkonzerns verbraucht weniger Wasser und Chemikalien als herkömmliche Verfahren. Der Einsatz von Hydrosulfit und Natronlauge, zwei stark umweltschädlichen Verbindungen, könne um mehr als die Hälfte reduziert werden, sagte die Gruppe. Die Maschinen senken die Betriebskosten um 20 Prozent, indem sie den Garnabfall reduzieren. Vor der Premiere der Technologie auf der ITMA fanden Test- und Verarbeitungsversuche statt, und in diesem Frühjahr wurde die erste Bluedye-Anlage in Betrieb genommen.

Auch Karl Mayer und die Lenzing-Gruppe, das für Tencel verantwortliche Zellulosefaserunternehmen, präsentierten auf der ITMA gemeinsam eine Lösung, die den Einsatz eines höheren Anteils an Tencel-Lyocell-Fasern und -Filamenten bei der textilen Produktion von Ketten- und Flachgestricken ermöglicht. Die strategische Partnerschaft zwischen den Unternehmen wurde auf der Messe bekannt gegeben. Florian Heubrandner, Vizepräsident des globalen Textilgeschäfts bei Lenzing, beschrieb sie als einen entscheidenden Schritt, um die Branche zur Einführung biobasierter und biologisch abbaubarer Materialien und zur Erreichung der Klimaziele voranzutreiben.

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